XML in Bewegung
In den vergangenen Wochen hat es viel Bewegung im Umfeld von XML beim W3C gegeben. Dieser kurze Artikel stellt eine Übersicht der Neuigkeiten zusammen.
Character Entities
Bereits Anfang April wurden die XML Entity Definitions for Characters eine W3C-Empfehlung. Wer eigene DTDs entwirft, hat Character-Entity-Definitionen vermutlich aus XHTML übernommen. Jetzt stehen die Entity-Sets in einer eigenständigen Spezifikation zur Verfügung.
Schemasprachen
Ganz neu ist der Text zu Associating Schemas with XML documents. Bislang gibt es keinen einheitlichen Mechanismus, aus einer XML-Instanz auf eine zugehörige Schema-Datei zu verweisen. Für DTDs gibt es die DOCTYPE-Deklaration, XML-Schemata werden über xsi:schemaLocation referenziert. Für andere Sprachen, wie RelaxNG, fehlen entsprechende Mechanismen. Der neue Vorschlag will diese Lücke schließen und propagiert einen Ansatz auf basiert von Processing Instructions, beispielsweise
<?xml-model href="http://www.docbook.org/xml/5.0/rng/docbook.rng"?> <?xml-model href="http://www.docbook.org/xml/5.0/xsd/docbook.xsd"?>
XLink
Von XLink gibt es die neue Version 1.1 mit eher kleinen Änderungen:
- Bei “simple links” ist das Attribut xlink:type nicht mehr erforderlich.
- Überall, wo bisher URIs erlaubt waren, sind nun IRIs zulässig (internationalisierte URIs).
- Die Spezifikation enthält nun Beispiel-Schemata in den Sprachen XML-Schema und RelaxNG.
XML-Pipelining
XProc ist nun eine W3C-Empfehlung. Der neue Standard erlaubt die Anwendung einer Folge von Operationen auf eine XML-Instanz.
XML-Security
Im Arbeitsbereich XML-Security gibt es drei neue “Last Call”-Entwürfe. Die Arbeiten an XML Encryption Syntax and Processing Version 1.1, XML Signature Syntax and Processing Version 1.1 und XML Security Generic Hybrid Ciphers gehen also offensichtlich in die Abschlussphase.
XML-Prozessoren
Mit einer neuen Spezifikation, deren erster Entwurf nun vorliegt, möchte das W3C das (mitunter voneinander abweichende) Verhalten von XML-Prozessoren (insbesondere Parsern) in den Griff bekommen: XML processor profiles. Eine Ursache für abweichende Verarbeitung besteht darin, dass die Abbildung von XML-Instanzen auf ein Datenmodell (z.B. Infoset oder XPath-Datenmodell) nicht sauber definiert ist.